Torwand entsteht …

Die Witterung macht sich in den letzten Tagen doch bemerkbar, es ist tendentiell zu kalt zum Gießen von Beton (0-2 °C). Heute ist es dann warm genug und das Wetter spielt mit. Wir haben in den letzten Tagen die Schalungen vorbereitet und die Bewehrung vervollständigt.

Unser Meister-Betonmischer hat heute leider keine Zeit, der Bauherr muss selbst anrühren (Oha). Fix nochmal das Rezept herausgeholt :

  • 4,5 – 5 l Wasser mit der entsprechenden Menge an Mischöl in die drehende Trommel
  • 3 Schaufeln Kies hinzu

Das ganze ein bisschen laufen lassen, Reste der vorhergehenden Mischung kann sich von der Wandung der Mischmaschine lösen.

  • 3 Schaufeln Zement
  • 400 ml Zusatz zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit des Betons gegenüber Wasser (haben wir im unteren Bereich der Betonstützen so vorgesehen)

Etwas mischen lassen.

  • 6 Schaufeln Kies ergänzen.

Ein paar Minuten mischen lassen bis sich die richtige Konsistenz einstellt. Zur Prüfung vorsichtig in die Trommel greifen, eine handvoll Beton herausnehmen und in der Hand zusammendrücken. Nicht krümelig soll er sein aber auch nicht zwischen den Fingern hindurchlaufen. Nach dem Zusammendrücken soll er die Form halten. Daher eher etwas zu trocken anmischen und später etwas Wasser ergänzen.

Bei niedrigeren Temperaturen tendentiell eher etwas mehr Zement nehmen. Bzgl. des Mischungsverhältnisses Zement zu Kies gehen die Meinungen auseinander. Die Universalmischung ist 1:4, unser Rezept folgt der Regel für robusten Beton (was auch immer das dann sein soll).

Es gehen noch mehr Faktoren ein, Zusammensetzung des Kieses, Feuchtigkeitsanteil im Kies (hat es vorher geregnet ?), Mischöl oder nicht, Zusätze (Verzögerer, Beschleuniger) …

Für unsere Torwand haben wir daher mal nachgerechnet. Wir sollen laut Statik C25/30 verwenden. D.h. der vollständig ausgehärtete Beton hält einen Druck von 25 N/mm aus. Die Grundfläche der Torwand ist 420 * 1300 mm, die Kraft darf also 13,650,000 N nicht übersteigen, das entpricht 1200 t bei üblicher Erdanziehungskraft. So schwer wird die Wand nicht und falls doch wird sie vermutlich Richtung Erdmittelpunkt verschwinden …

Also nicht panisch werden, auch wenn der Beton mal nicht ganz nach Rezept geworden ist.

Antike Mischmaschine und ein überschaubarer Rest an Kies (geschützt vor Verschmutzung eingerollt in der blauen Folie)

Die Schalbretter haben wir dieses mal mit einer etwas dickeren Folie bespannt, in der Hoffnung, dass die Schalbretter so besser geschützt sind.

Eingeschalt und fertig vergossen.

Um den Beton etwas vor Frost zu schützen haben wir eine Tüte mit Verpackungsmaterial gefüllt und auf die Mauerkrone gelegt. Das Thermometer darunter zeigte auch nach 48 Stunden noch ordentliche Plustemperaturen (bis 22 °C !). Es entsteht doch mehr Hydratationswärme als wir erwartet hatten.

Das Wassser verdampft recht schnell wieder auf der Mauer …
Die dickere Folie macht etwas stärkere Falten in den Beton.

In den letzten Tagen haben wir die Mauer ausgeschalt und mit Isolierplatten weiter vor Kälte geschützt.

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