Offizielle Kontrolle der Deckenbewehrung

Heute war unser Statiker auf der Baustelle um die Bewehrung der Decke zu kontrollieren und freizugeben.  Alles sieht soweit gut aus, auch die in der Höhe halbierten Auflagertaschen sind so akzeptiert. die horizontalen Bögen sollen dabei möglichst weit unten in der Tasche positioniert sein.

Der nach der Umplanung vorgegebene Mindestabstand von der Oberseite der Elementdecken ist teilweise problematisch da dies zu einer weiteren Reduzierung der Abstände zwischen unterer und oberer Bewehrung führt. Für die dünnen, in Ost-West-Richtung verlaufenden Stangen, die die gesamte Decke überziehen, sollen wir das soweit es geht noch umsetzen. Ein paar Abschnitte von überschüssigen Stahlmatten tun ihren Zweck. An den kritischen Randbereichen maximieren wir aber lieber den Abstand zwischen oberer und unterer Bewehrung.

Nach der Umplanung von Ortbeton auf Elementdecken haben wir die von einem anderen Zeichner durchgeführte Umplanung sicherheitshalber nochmal von unserem Statiker überprüfen lassen. Dabei sind nur kleine Korrekturen gefordert worden. Bei der heutigen Besichtigung fiel dann aber doch auf, dass wichtige Bewehrung auf der oberen Lage fehlt (unten die Bewehrung mit der Nummer 13).

Zeichnung 1 : Initialer Entwurf für die obere Lage der Bewehrung bei Ausführung in Ortbeton

 

Zeichnung 2 : Die obere Lage nach der Umplanung auf Elementdecken. Der mit der Nummer 13 in der obigen Zeichnung 1 gekennzeichnete Stahl fehlt …

Ärgerlich, wir müssen die Stahlmatten für das Korrigieren teilweise wieder hochnehmen. Aber auch nicht allzu dramatisch.

 

Wir haken bzgl. der Befestigung der Traufpfette nochmal nach, bei der Erstellung der Schal- und Bewehrungspläne ist ein Auflager für diese Pfette vergessen worden. Der Statiker bestätigt unseren Plan, den wir schon mit der Zimmerei abgesprochen hatten. Die entsprechende Stahlbetonstütze soll oben um 15 cm verschlankt werden um ein Auflager für die Pfette zu bilden. Zur Befestigung darf sich der Zimmermann was wünschen. Eine oder zwei Bohrungen von oben in den Auflagerbereich und entsprechende Anker sollen genügen.

Stütze S3 – hier soll sich rechts die Pfette an den Ringanker anschließen

Für die Befestigung der Pfette auf der Stahlstütze soll die Kopfplatte (20 mm) so breit sein wie die Pfette und entweder zwei Löcher zum Fixieren oder an der Oberseite angeschweißte Gewindestangen (12 mm) mitbringen.

Ebenfalls zur Sprache brachten wir das Wandstück, das die Fortsetzung der großen Wand auf der Nordseite bildet. Damit die Wand die geplante Sollstärke von 42 cm erreicht soll vor die bereits von uns teilweise erstellte Stahlbetonwand (24 cm) eine Lage druckfeste Dämmung (12 cm) sowie eine Reihe Kalksandstein (12,5 cm) angebracht werden. Umschlossen wird diese Wand im Norden und oben durch eine 42 cm starke Stahlbetonkonstruktion in der Form eines auf dem Kopf stehenden Ls. Die so entstehende Wand ist insgesamt 6 m hoch, 2.5 m davon sind nachher unterirdisch. Der unterirdische Teil wird durch den Erddruck in Position gehalten, der obere, frei stehende Teil muss durch Maueranker fixiert werden. Laut DIN 5 Stück / m² (wäre das nicht etwas, was in der Statik erwähnt werden müsste ?). Das erschwert dummerweise die Erstellung der Stahlbetonwand da wir immer die Maueranker mit eingießen müssten. Oder nachträglich Löcher bohren und mit entsprechendem Kleber in die Wand einbringen. Oder, oder, oder …

Wir diskutieren abends noch darüber und überlegen uns, dass die Erstellung der Wand mittels Kalksandstein eigentlich nicht notwendig ist. Wir können die gewünschte Wandstärke auch durch 24 cm Dämmstoff und etwas Putz erreichen. Sofern die vorgelagerte Kalksandstein-Wand keine statische Funktion erfüllt …

Die unterschiedlichen Materialien bei dieser Variante werden vermutlich eher dafür sorgen dass die Farbe mit unterschiedlicher Geschwindigkeit altert. Dieser Effekt wird aber vermutlich nicht so stark ausgeprägt sein da dieser Bereich nicht so intensiv von der Sonne angestrahlt wird.

Stahlstütze ST2

Die Decke wird an einer Ecke durch eine Stahlstütze getragen. Im Schalplan ist die Maßzeichnung enthalten :

Ursprünglich hatten wir uns gedacht, dass wir die Decke erst gießen und die Stahlstütze nachträglich an die gewünschte Position stellen. Der Vorteil, die Stütze mit einzugießen : Die Befestigung der Kopfplatte (Kopfbolzenanker) ist nachher nicht sichtbar. Wir entscheiden uns für die Kopfbolzenanker. Die Positionierung der Stütze unter der Decke ist ebenfalls im Schalplan angegeben :

Ergänzt man gedanklich die Kopfbolzenanker auf diesem Bild so stellt man fest, dass zwei der Kopfbolzenanker sehr dicht am Rand positioniert sind. Die Betondeckung beträgt so ca. 15 mm.

Nach Rücksprache mit dem technischen Zeichner sollen wir die Kopfbolzenanker anders positionieren. Machen wir doch glatt und würfeln ein paar Positionen.

Zur Reserve haben wir einen 5ten Kopfbolzenanker vorgesehen falls wir einen der Anker beim Stellen der Stütze nicht unterbringen können.

Wir fragen mit den Unterlagen bei 6 Bauschlossern die Stütze an, inkl. Sandstrahlen und Pulverlackieren (RAL 7045 Telegrau). Die neue Positionierung löst bei einigen etwas Verwunderung aus. Von zweien bekommen wir schließlich ein Angebot,die anderen scheinen ausgelastet zu sein. Für ca. 500 € bekommen wir unsere Stütze, müssen diese aber selber vom Lackierer abholen. Die Herstellung dauert ca. 2 Wochen.

Q335A

Die letzten Wochen haben wir die guten Tage genutzt und den Stangenstahl auf der Decke verteilt.  Dabei mussten wir nicht wie befürchtet große Teile der Schalung wieder abnehmen, den meisten Stahl konnten wir so platzieren. Nur die Schalung an der Nord-Ost-Ecke mussten wir entfernen um die dickeren Stangen unter die Gitterträger zu schieben.

Dieses Wochenende haben wir uns am großen Finale versucht. Im Vorgarten lagen noch 4 Betonstahlmatten vom Typ Q335A, 2.30 x 6.00 m, ca. 75 kg schwer. Um uns nicht einen Bruch zu heben haben wir die Matten schonmal auf 4.80 m gekürzt, bleiben noch ca. 60 kg pro Matte, die wir auf die Erdgeschoßdecke hiefen müssen. Letztlich haben wir die Matten senkrecht gegen die alte, 5 m lange Aluminiumleiter gestellt und zusammen mit der Leiter auf die Decke gehebelt und gezogen.

Nach ein paar Stunden waren alle Matten auf der Decke und auch gut positioniert. Endlich konnten wir auch die Anschlußbewehrung für den Ringanker feströdeln.

Über dem Stahl des Isokorbs haben wir die Matte ausgeschnitten, wir hatten den Eindruck dass unser Stahlsandwich etwas zu hoch wird. Auch am Nordrand und direkt an der Hauswand haben wir den Stahl teilweise nicht mit der Matte abgedeckt da dort die dicken Bewehrungsstähle aufgelegt sind.

Nachdem wir nochmal alles überprüft und alle beweglichen Teile noch auf den Gitterträgern befestigt hatten, haben wir die theoretische Betondeckung gemessen. Referenz war dabei für uns die bereits vorhandene Schalung.

Oben in der Mitte (West) treffen der Stahl für die Auflagertasche, Verstärkung in Nord-Süd-Richtung sowie die überlappenden Matten aufeinander. Dadurch bleiben nur noch 8 mm Betondeckung über. Um eine gewisse Mindestdeckung in diesem Bereich zu erreichen müssen wir mindestens 1 cm mehr Beton vorsehen. Vor dem Umplanen auf Elementdecken war eine Mindestbetondeckung von 25 mm gefordert. Die Pläne, die zusammen mit den Elementdecken erstellt wurden, weisen eine Mindestdeckung von 15 mm aus. Es scheint mehrere Wahrheiten zu geben …

Am Sonntag noch ein wenig Aufregung, der Stahl mit der Nummer 58 ist verschwunden, nur der Zettel taucht wieder auf. Wir stellen Baustelle und Keller auf den Kopf, nicht zu finden. Während des Mittagessens dann die Erleuchtung, Der Stahl wurde zweckentfremdet um den Sturz über der Eingangstür im Souterrain zu erstellen. Der Stahl passte dafür ziemlich gut, war aber eigentlich für die Verstärkung des Isokorbs vorgesehen. Da hat der Bauherr wohl beim Bestellen was übersehen … :-|.

Nach diesem Wochenende hat die Jacke der Bauherrin mindestens ein Loch mehr und unsere Klamotten sind rostrot marmoriert.

Was fehlt noch ?

  • Ein Stück Verschalung zwischen Isokorb und Hauswand
  • Erhöhen oder Aufdoppeln der Verschalung um 1 cm
  • Abdichten von Lücken zwischen Elementdecke und Souterrainwand
  • Abdichten der Kabel- und Rohrdurchführungen
  • Stahlstütze
  • Dübelmarker für das Geländer an der Nordseite