Torwand – Abschnitt 6

Wir nutzen das gute Samstagswetter und bereiten den nächsten Abschnitt der Torwand für das Gießen vor. Die frisch gegossene Decke soll uns als Basis für die nächsten Gießaktionen dienen. Wir testen die Zuwegung zur Decke und entschließen uns den Beton direkt auf der Decke erst anzumischen. So kann keiner mit einer vollen Betonkarre vom Gerüst fliegen und die Transportmengen sind gelenkschonend klein.

Das Wetter ist ideal und jeder möchte die Leitung übernehmen …

Jetzt fehlt uns nur noch ein Abschnitt und die Torwand ist betontechnisch fertig.

Die Decke wird gegossen

Für heute haben wir Beton für die Decke sowie eine passende Betonpumpe bestellt. Das örtliche Betonwerk liefert nur Beton mit Kies bis Körnung 16, passend für uns. Die Festigkeitsklasse soll C25/30 entsprechen, die Expositionsklasse ist auf den Plänen mit XC1; WO angegeben. Das Betonwerk bietet XC3; WF an. Die komplette Identifikation des Betons zum selber entschlüsseln : „C25/30 XC3 F4 GK16 M WF“, Zement CEM III/A 42,5 N.

Am Vorabend und den Vormittag haben wir noch weitere Kleinigkeiten vorbereitet, unter anderem ein paar Messpunkte zur Orientierung der Sollhöhe. Auf dem Bild gut zu erkennen wie die Enden von Schnorcheln.

Die erste Überraschung für uns kam als der Fahrer mit der Betonpumpe schon um ca. 12:30 bei uns auf dem Grundstück einfuhr, eine Stunde vor dem vereinbarten Termin. Das Helfer-Team war da noch gar nicht vor Ort. Er ist skeptisch ob der Arm des nagelneuen Putzmeister M24-4 lang genug ist. Wir haben eigentlich mit dem Hallenmeister M24 gerechnet, wird aber sicher keinen Unterschied machen. Und tatsächlich, der Arm ist zu kurz !

Die Pumpe kann damit nur das rechte Drittel der Decke bedienen, alles andere müssen wir mit Schubkarre, Schaufel und Schieber erledigen. Auch der Abschnitt der Torwand, den wir als Reserve vorgesehen hatten, können wir nicht wie geplant einfach mit dem Schlauf auffüllen. Sollte es ein nächstes Mal geben bestellen wir lieber eine Nummer zu groß.

Im Eiltempo füllen wir zu fünft den Abschnitt der Torwand zuerst und riskieren, am Ende zu wenig Beton für die Decke parat zu haben. Aber wir haben zur Not ja noch die Mischmaschinen …

Das Auffüllen mit der Pumpe geht normalerweise sehr schnell, nach 10 Minuten ist der Beton ‚drauf. Bei uns hat es dann doch etwas mehr als eine Stunde gedauert. Die „Schnorchel“ zur Orientierung hätten wir uns auch sparen können, die waren ganz schnell geplättet und im Beton verschwunden. Die roten Dübel in der Wand hingegen haben uns zur Orientierung ganz gut geholfen. Wie eben die Fläche ist werden wir dann beim nächsten Regen sehen …

Während des Gießens haben wir irgendwann gemerkt, dass der Bauherr für den Sturz über der Kellertür keine ausreichende Stabilität der Bewehrung sichergestellt hat. Nur ein paar Schrauben und die Gewindestangen voll vergessen. Zum Glück hat die Schalung dennoch gehalten. Allerdings hat der Sturz jetzt auf beiden Seiten ca. 5 cm Bauch …

Manche Bereiche haben wir scheinbar auch nicht konsequent genug verdichtet. Oder die Körnung GK16 war zu groß. Wir haben uns auch über die hohe Menge an großen Steinchen gewundert. Der gewaschene Kies, den wir bisher für unsere „Handarbeiten“ verwenden hat eine deutlich andere Zusammensetzung.

Da wir momentan im Mittel nicht viel über 5 °C Außentemperatur haben müssen wir jetzt 1-2 Monate warten bis wir endlich die Tragbalken wieder entfernen können. Die Betonfestigkeit von 42,5 N beträgt nach 28 Tagen 75 – 90 % der Normfestigkeit. Das sollte für den kleinen Kellerraum reichen, beim größeren Kellerraum mit der Stahlrohrstütze unterstützen wir den Beton doch lieber etwas länger.

Mittwoch kommt der Beton …

Nach dem Gießen der Bodenplatte haben wir den Beton bisher immer mit der Mischmaschine produziert. Jetzt kommt wieder die Betonpumpe zum Einsatz und der Beton ist vom Betonlieferanten nebenan. Gestern haben wir den ohnehin sehr verregneten Tag genutzt um die Oberseite der Elementdecken mit dem Dampfdruckreiniger zu reinigen.

Heute haben wir noch einen Teil der Torwand eingeschalt um den eventuell vorhandenen Überschuß an Beton aufzunehmen. Rechnerisch brauchen wir ca. 6 qm Beton, wir haben 7 qm bestellt um nicht blöd dazustehen sollte die Menge nicht reichen.

In diesem Stück ist dann auch unsere Torte enthalten. Damit die Torte nicht auf dem Beton aufschwimmt haben wir oben ein paar Dinkis platziert. Vermutlich wird das aber nicht reichen, die Auftriebskraft der Torte (ca. 85 l Volumen) könnte 200 kg heben wenn diese komplett im Beton eingegossen ist. Wir werden daher wohl noch ein paar Holzlatten über der Torte montieren …

Positionierung Stütze ST2

Diese Woche haben wir die Stahlstütze abgeholt, die Lackierung mittels Pulverbeschichtung ist wirklich beeindruckend. Auch alle Vorgaben aus den Zeichnungen sind korrekt umgesetzt worden.

Heute soll die Stütze an ihren Zielort damit wir nächste Woche endlich die Decke gießen können.

An der Decke fixieren wir die Kopfplatte der Stütze mit Hilfe von Spanngurten, unten an der Fußplatte vorerst provisorisch mit ein paar Keilen, damit die Kopfplatte plan mit der Elementdecke abschließt.

Mittels Wasserwaage und Rotationslaser richten wir die Stütze möglichst exakt senkrecht aus und markieren die Positionen für die beiden Bohrlöcher auf dem Fundament. Die Bolzenanker sind 180 mm lang, 120 mm davon sollen im Bohrloch verschwinden. Die Bohrungen klappten ebenfalls problemlos, keine Bewehrung im Weg. Ansonsten hätten wir noch einen anderen Bohrer besorgen müssen …

Um sicherzugehen, dass die Bohrungen an der richtigen Stelle platziert sind haben wir zwei Stück Baustahl in die Löcher gesteckt und die Stütze probeweise an ihren Zielort gestellt. Zum Glück sind die Bohrungen gut gelungen. Sind die Bolzenanker erst mit dem Hammer in die Löcher getrieben gibt’s nämlich kein einfaches zurück mehr.

Die Bohrlöcher noch schnell ausgesaugt damit die Bolzenanker besser halten. Ein Stück Schlauch aus dem Baumarkt hilft dabei. Ist aber eigentlich nicht kritisch da die Stütze nach dem Gießen nicht mehr von den Ankern herunter kommt.

Die eingeschlagenen Bolzenanker warten auf die Stütze …

Damit die Stütze nicht so mit Beton zugekleckert wird haben wir mit Kinderknete und Silikon die Ritzen um die Kopfplatte abgedichtet.

Ein Blick von oben auf die Kopfplatte, gut zu sehen die 5 Kopfbolzenanker.

Kunst am Bau

Die Tortendummies haben es leider bisher nicht auf die Baustelle geschafft. Wir haben aber die Öffnung für den Dummy vorbereitet.

Gut zu erkennen auf dem Bild sind auch die Bohrlöcher, die wir bei jedem Gießschritt mit Gewindestangen versehen, um die Schalung in Position zu halten. Die oberste Reihe landet genau im Bereich des Tortendummies und muß daher frei bleiben. Stattdessen setzen wir entweder eine Dachlatte auf die obere Kante oder zwei Schraubzwingen übernehmen die Aufgabe im oberen Bereich.

Durch die hohe Dichte an Bewehrung in diesem Bereich entwickelt sich das Füllen mit Beton sowie das Verdichten zur Herausforderung. Gut an den zu befüllenden Bereich kommt man nur von der Seite.

Um den Beton gut einfüllen und verdichten zu können müssen wir vermutlich die seitlichen Schalbretter in mehreren Schritten einsetzen, d.h. 40 cm gießen, neuer Satz Schalbretter anbauen, weitere 40 cm gießen usw.

Halbzeit bei der Torwand

Die letzten 3 Wochenenden haben wir an der Torwand gearbeitet und diese Schicht für Schicht wachsen lassen. Die Außentemperaturen schwanken um die 5 °C, gerade ausreichend um den Beton erstellen zu können. Mit ein paar Tricks heben wir die initiale Temperatur etwas an (heißes Mischwasser, Zementsäcke vor der Heizung im Flur, Sonnenenergie, …).

Letztes Wochenende war der Abschnitt mit der einen Hälfte des Isokorbs dran, den Isokorb haben wir wie geplant mit einem kleinen Korb auf 130 cm verlängert um die am Korb entstehenden Kräfte besser zu verteilen.

Die Oberkante der Schalung war hier schon auf ca. 250 cm und wir könnten den Beton nur noch mühsam Schippe für Schippe nach oben stemmen um diesen Abschnitt zu gießen.

Heute können wir zwischendurch einen Kaffee auf der Terasse trinken …

Die liegenden Schalbretter mussten wir mit einer Konstruktion von unten stützen, damit wir den Bereich begehen können.

Der Blick von unten auf die Torwand. Es fehlt offenbar noch ein bisschen Wand (weitere 3-4 Abschnitte).

Auf den Bildern ist andeutungsweise auch schon die Position für das Loch zu erkennen.  Es fehlt noch einiges an Bewehrung was wir im nächsten Schritt um das Loch herum ergänzen.

Die Größe des Loches selbst ist nirgendwo in den Plänen genau angegeben, wir entscheiden uns für 500 mm da es dafür passendes Füllmaterial zu kaufen gibt. Entweder ein Abschnitt eines KG 500 – Rohres oder lustigerweise : Tortendummies für Hochzeitstorten :-). Wir wählen letzteres, 2*10 + 1*15 + 1*7 = 42 cm. Wenn die Scheiben maßhaltig sind haben wir den perfekten Füllkörper.

Den nächsten Abschnitt werden wir entweder zusammen mit der Decke oder von einem kleinen Gerüst aus gießen. Unser Gedanke dabei : Solange wir relativ gut ankommen gießen wir lieber selber, ansonsten ist das Einbringen des Betons mit der Betonpumpe während des Gießens der Decke angesagt.