Die Zimmerleute stehen wie üblich zeitig auf der Matte. Wir besprechen den Aufbau von Dämmung, Dampfsperre und Unterlattung. Eigentlich war nur eine einfache Querlattung mit Konstruktionsholz in einer Stärke von 25 mm geplant. Zusammen mit der Rigipsplatte ergeben sich ca. 40 mm zwischen Unterkante der Rigipsplatte und der Dampfsperre. Zu wenig für die geplanten Spots, die wir in die Decke einbringen wollen. Der Bauherr besorgt noch schnell ein paar Dachlatten um den nötigen Abstand von mindestens 75 mm herstellen zu können.
Die Verkabelung der Spots wollen wir „hinter“ der Firstpfette zusammenführen, daher bohren wir mit einem langen Holzbohrer eine Reihe von Löchern durch die Oberkante der Firstpfette, etwa auf der Höhe des Hohlraums zwischen Rigipsplatte und Dampfsperre.
Danach können die Zimmerleute in Ruhe Folie und Lattung anbringen.
Morgen soll Dämmung und Dampfsperre in die Decke eingesetzt werden. Um auch auf längere Sicht einen „Einblick“ in das Klima im Dach zu behalten wollen wir zwei Sensoren in die Lage oberhalb der Dämmung einbringen. Als Messwerkzeug dient ein Mikrocontroller vom Typ NodeMCU ESP8266, die Sensoren sind zwei Temperatur- und Feuchtesensoren vom Typ DHT22. Als Software versuchen wir esp easy welche verschiedene Sensoren bereits unterstützt und die Messwerte entweder lokal oder auf Datenbanken im Internet speichern kann.
Während der Tests der Sensoren fällt uns auf dass die angezeigte relative Feuchtigkeit manchmal viel zu hoch ist. Bei den Sensoren, die wir schon länger für unsere Feinstaubsensoren im Betrieb hatten (luftdaten.info), ist dieser Effekt besonders ausgeprägt.
Wir suchen nach Alternativen und finden den Sensor BME280 von Bosch der deutlich besser geeignet zu sein scheint. Diesen wollen wir später auch noch in die Dachhaut einbringen.
Lange haben wir diskutiert ob die geplante Dunstabzugshaube im Umluft- oder Abluftbetrieb laufen soll. Letztlich haben wir uns gedacht dass wir eine Öffnung für die Abluftlösung vorsehen. Für den Fall der Fälle.
Die meisten Dunstabzugshauben für Abluft haben einen Abluftkanal mit einem Durchmesser von 150 mm. Die Öffnung sollte also mindestens 150 mm, besser etwas größer sein. Damit eventuell entstehendes Kondensat nicht wieder in die Haube zurückläuft empfehlen die Hersteller ein leichtes Gefälle in Richtung Außenwand.
Um die Öffnung zu erstellen gibt es zwei verschiedene Ansätze.
Einen Kreis der gewünschten Größe Anzeichnen und mit dem Betonbohrer einen Ring aus Bohrungen erstellen. Danach mit Meißel und/oder Flex den inneren Bereich entfernen.
Einen Kernbohrer mit dem gewünschten Durchmesser verwenden.
Nach unseren Erfahrungen mit dem Betonbohrer im Kalksand-Stein (große Ausbrüche bei zu viel Druck) haben wir uns für die zweite Variante entschieden.
Heute haben wir dann die Kernbohrkrone angesetzt. Wir bohren mit 160 mm, da sollte alles durchpassen. Als Antrieb nehmen wir unsere altgediente Bosch PBH 2800 RE, nominell 720 W die sie wahrscheinlich inzwischen nicht mehr ganz erreicht. Eigentlich bei Bohrkronen dieser Größe viel zu schwach.
Während des Bohrens mit ca. 300 U/min und leichtem Druck wird die Maschine warm und fängt an komisch zu riechen. Wir ziehen die Maschine regelmäßig wieder aus dem Bohrloch und lassen sie ohne Last etwas schneller drehen damit die Kühlung in der Maschine funktioniert.
In der Mitte stoßen wir auf ein Stück Beton der von oben aus dem Ringanker in den Hohlraum des Steines geflossen ist. Der Vortrieb verlangsamt sich. Unser Respekt vor TRUDE steigt ganz erheblich. Der Kernbohrer wird auch schon stumpf. Brauchen wir noch einen zweiten ? Zeitweise stellen wir die Drehrichung der Bohrmaschine um um die noch etwas schärfere Rückseite der Zähne des Bohrkopfes zu nutzen. Dies klappt nur zum Teil da der Bohrkopf sich nach kurzer Zeit selbst von der Achse löst (Schraubgewinde). Nach 4,5 Stunden ist es dann endlich geschafft und die Öffnung ist da !
Das Loch ist geschafft ! Hoffentlich stimmt unsere Küchenplanung, ansonsten müssen wir nochmal ran …
Heute haben wir Material für die Isolierung und Abdichtung des Daches bekommen. Beim Abladen muss dabei eines der Pakete aufgegangen und der Inhalt auf das Dach unseres Fahrradschuppens gefallen sein. Der Fahrer hat uns einen lieben Brief hinterlassen :-).
Drei Dach- und drei Firstpfannen. Der Schaden hält sich zum Glück in Grenzen.
Für die nächsten Arbeitsschritte muss der Ostteil des Gerüsts wieder etwas dichter an den Anbau rücken. Nachdem wir das Gerüst abgebaut haben ist eine gute Gelegenheit für eine Pause.
Der Blick über die Wiesen auf die Allee ist berauschend, die Libellen jagen zwischen den Bäumen. Leider können wir den Anbau nicht so lassen und Fenster in der entsprechenden Größe – auch schwierig. So genießen wir den Ausblick den wir in dieser Form nie wieder haben werden.