Zinkdach

Die Dachhaut soll aus Zinkblech mit Doppelstehfalz erstellt werden. Damit das Zinkdach bei Regen oder Hagel nicht zur Blechtrommel wird ist noch eine Lage Delta-Trela geplant, eine dampfdiffusionsoffene Folie mit kleinen Plastikknäulen auf der Oberseite. Diese wird auf die Lage Rauhspund, die die Zimmerer vorher erstellt hatten, aufgebracht. Nachdem wir unseren Dachdecker mit der Frage nach der Anbringung von Kollektoren oder PV-Modulen auf dem Zinkdach konfrontiert hatten hat dieser sich beim Hersteller des Zinkblechs erkundigt (Firma Rheinzink). Diese empfiehlt, die Haften (Befestigungselement für die Zinkdachplatten, die sogenannten Scharen) in einem Abstand von 30 cm anstelle der geplanten 50 cm zu setzen. Zusätzlich garantiert der Hersteller, dass diese Art der Befestigung für die von Rheinzink vertriebenen Solaranlagen ausreicht (da sind vermutlich schon die Kosten für die Versicherung mit drinne …). Ansonsten solle man einen Statiker mit dieser Fragestellung betrauen. Wir lassen die Haften alle 30 cm setzen und sehen uns damit für die Zukunft einigermaßen gerüstet.

Die Dachdecker haben sich die heißeste Woche ausgesucht um das Dach einzudecken. Wir durften zur Vorbereitung den Ostteil des Gerüsts neu aufstellen. Ansonsten hätten wir wohl auf eine Regenrinne verzichten müssen. Zusätzlich haben wir noch ein Fangnetz aufgetrieben und am Gerüst befestigt. Die Dachdecker zeigen sich äußerst zufrieden.

Unter die Scharen aus Zinkblech haben die Dachdecker eine Lage Delta-Trela verlegt.

Nicht viel Platz für neue Fensterbänke …

Das Dach läuft leider genau auf der Höhe der alten Fensterbänke gegen die Hauswand des Altbaus. Daher mussten wir die alten Fensterbänke entsprechend abtrennen. Stattdessen gibt es jetzt passend neue Fensterbänke aus Zink.

Im mittleren Bereich sind ein paar Festhaften zum Einsatz gekommen, die meisten Halter sind aber Schiebehaften. Da sich das Zinkdach durch die hohen Temperaturdifferenzen (0 °C – 100 °C) von Ortgang zu Ortgang um ca. 25 mm ausdehnt sind die Ränder mit Zinkdeckeln versehen. Unter diesen kann sich das Dach entsprechend verschieben.

Die Bewegung des Daches muss später auch bei der Montage der Halteschienen für die PV-Module beachtet werden. Die Halteschienen dürfen eine gewisse Länge nicht überschreiten.

Nach 4 Tagen ist die Dachhaut weitgehend fertiggestellt. Es fehlen noch die Fensterbänke, die wetterfeste Abdeckung an der Giebelwand des Altbaus, die Anbindungen an sowie zwei Zinkdeckel für die Säulen.

Dachanbindung im Norden. Anstelle der Ortgangpfannen haben wir jeweils zwei einfache miteinander verklebt und abgelängt. Dadurch können wir wieder 3 heile Ortgangpfannen für Notfälle einlagern.
Dachanbindung im Süden. Etwas unschön auf den Dachpfannen aber vermutlich eingermaßen dicht. Nur bei Schneeverwehungen wird diese Lösung tragen.

Alles Fassade

Die Fassade befestigt der Zimmerer mit Hilfe von Konstruktionsvollhölzern 180×60 mm, die senkrecht mit ca. einem Zentimeter Abstand von der Wand mittels Eisenwinkeln an der Fassade befestigt werden. Im Sockelbereich bildet ein waagerecht angebrachtes Konstruktionsvollholz den Abschluss. Die Hölzer sind in einem Abstand von ca. 55 cm an der Wand angebracht. Der verbleibende Hohlraum zwischen den Hölzern wird mit Mineralwolle aufgefüllt.

Da die Mineralwolle aufgrund des Aufbaus auf einer Strecke von 5 Metern aufeinander steht besteht die Gefahr, dass das Material durch das Eigengewicht komprimiert wird. Der Hersteller sieht daher die Verwendung von Befestigungsdübeln vor. Der Zimmerer versichert uns dass die Mineralwolle auch ohne diese Dübel hält. Wir hoffen das jetzt auch mal …

Als Mineralwolle war Knauf Klemmfilz Unifit TI 135 U in der Stärke 180 mm vorgesehen. Dieses Material ist eigentlich für den Schrägdachbereich vorgesehen und wird vom Hersteller für die Isolierung von Fassaden nicht empfohlen (nicht wasserabweisend). Wir bitten um Austausch gegen ein geeignetes Material. Jetzt besteht die Isolierung aus zwei Lagen Knauf Kerndämmplatte TP-KD 430 der Stärke 100 mm. Die Kosten pro m² erhöhen sich dadurch um ca. 10 €. Die Zimmerer nehmen den Aspekt Dämmung ernst und füllen tatsächlich jeden Hohlraum mit Verschnitt aus den Dämmplatten auf.

Um die Isolierung vor Feuchtigkeit und Luftbewegung zu schützen wird das Paket aus Holzkonstruktion und Mineralwolle schließlich vollflächig mit dampfdurchlässiger Folie eingepackt.

Im Dachbereich ist die Folie mit der auf dem Dach verwendete SIGA-Majcoat verklebt und die Auflattung mit Belüftungswinkeln versehen um nachher gegebenfalls anfallende Kondensationsfeuchtigkeit in der Fassade abzuführen.

Fassade im Osten, vorbereitet für die weitere Verkabelung.
Der Bereich der Konterlattung unterhalb des Unterschlags ist eingeschwärzt damit die Latten nicht durch das Lüftungsgitter zu erkennen sind.
Hier sollte eigentlich noch ein Kabel herausgeführt sein. Wir finden das Kabel später auch unter der Folie. Da wird sich ein beherzter Schnitt nicht vermeiden lassen…

Dachaufbau und Trennwand

Die Zimmerer vervollständigen das Dach nach und nach. Auf die Konterlattung (40×60 mm) kommt eine weitere Lage aus Konstruktionsvollholz, 60×60 mm, parallel zur Traufe, darauf eine Lage Rauhspund 24×145.

Zusammen mit dem Dachdecker besprechen wir die Details. Belüftung des Daches soll jetzt über die Ortgänge erfolgen und nicht wie anfänglich diskutiert über den kastenförmigen Aufbau. Zwischen den Kastenaufbau und dem Altbau soll ein Auftrag aus Flüssigkunststoff für die nötige Abdichtung sorgen. Im sichtbaren Bereich an den Seiten Zinkblech.

Die Umsetzung sowie die Rahmenbedingungen führen letztlich dazu, dass wir uns kurzerhand umentscheiden und den kastenförmigen Aufbau in Frage stellen. Der einzig verbleibende Zweck des „Kastens“ ist die optische Vervollständigung der Trennwand. Dummerweise ist aufgrund der Hanglage ein großer Bereich über dem Dach überhaupt nicht einsehbar und die optische Wirkung des Kastens gar nicht vorhanden, höchstens für vorbeifliegende Vögel … Dafür etwa 5000 € Mehrkosten sowie ungeklärte Fragen bzgl. Abdichtung und Anbindung, das ist es uns dann doch nicht wert.

Leider hatte einer der Gesellen bereits mit dem Grundkonstruktion des Kastens begonnen und muss wieder rückbauen.

Die beiden Säulen haben wir damit – zumindest teilweise – unnötig gegossen. Aber als gestalterisches Accessoire für den Anbau können sie ja dennoch dienen.

Elektrik im Außenbereich

Für den Außenbereich haben wir schnell ein paar Ideen gesammelt was alles an der Außenwand notwendig sein könnte. Ausgewählt von den mehr oder weniger sinnvollen Ideen haben wir :

Außenbeleuchtung : 2 Lampen rechts und links neben der Eingangstür im Souterrain, jeweils eine an der Süd- und Nordwand.

Bewegungsmelder : Jeweils einen unter dem Dachüberstand Süd, Ost und Nord.

Steckdosen : Neben der Eingangstür und zwei schaltbare Steckdosen im Osten unter dem Dachüberstand.

WLAN oder IP-Kamera : Direkt unter dem Dachüberstand im Osten.

Entsprechend haben wir Kabel durch die Wand gezogen. Was letztlich davon umgesetzt wird können wir dann später entscheiden.

Abdichtung des Sockelbereichs

Um das stramme Programm bis Montag abzuarbeiten fangen wir schon früh am Samstagmorgen an die Mörtelkeile zu erstellen. Zementmörtel eignet sich sehr gut für diese Aufgabe. Leider verdeckt der Mörtelkeil im Süden damit den Teil der Hohlkehle, die wir dort vor ein paar Monaten schon erstellt hatten.

Nach einem halben Tag ist der Mörtel schon ausreichend hart. Die Hohlkehle erstellen wir wieder mit einem speziellen Hohlkehlenmörtel.

Abschließend tragen wir die Bitumendickbeschichtung auf. Nach einigen misslungenen Versuchen mit zwei Kellen wechseln wir wieder auf das bewährte Prinzip mit Gummihandschuhen. Wir tragen die Dickbeschichtung mit der behandschuhten Hand auf, immer bedacht uns selbst nicht auch mit der Dickbeschichtung einzuschmieren. Nachdem die Fläche gleichmäßig mit der Dickbeschichtung bestrichen ist glätten wir mit einer Kelle nach. Wichtig dabei ist es, die Fläche schon vorher möglichst gut vorzubereiten. Diese muss möglichst glatt und sauber sein und mit einer entsprechenden Grundierung versehen werden.

Sockelbereich Nordwand
Ostwand mit Eingangsbereich

Der Zimmerer übernimmt

Die letzten Tage haben wir mit den Vorbereitungen für die nächsten Gewerke verbracht. Das Gerüst steht, es fehlen nur noch ein paar Einleger die wir am Vorabend noch schnell aus Schalbrettern zusammenschrauben.

Der Zimmerer kommt mit einer Menge Holz. Auch die Stahlstütze für die Traufpfette ist dabei …

Wir waren uns bis heute nicht sicher ob wir nochmal einen Kran für die Pfetten bestellen müssen. Glücklicherweise ist am LKW auch ein kleiner Kran dran. Dieser ist aber groß genug um die Firstpfette gleich an den richtigen Ort aufzulegen. Die Traufpfette muss noch zwischengeparkt werden, die Stütze ist noch nicht am Platz.

Abbund und Richten der Hölzer geht dann recht schnell. Die Sparrenköpfe sind vorbereitet.

Die auf der Ostmauer eingesetzte Halfenschiene passte scheinbar nicht zur geplanten Konstruktion, daher mussten noch Bolzenanker gesetzt werden.

Die Halfenschiene auf der Zickzack-Wand hingegen hält die Sparren in Position.

Die Stahlstütze aus Rundstahl trägt schon einen Teil der Traufpfette. Leider ist bei der Bestellung die Kopfplatte der Stahlstütze nicht entsprechend der Breite der Pfette bestellt worden. Auch die Fußplatte ist nicht dezentral in Bezug zum Rohr. Warten wir ab was die Fensterbauer dazu sagen denn Fuß- und Kopfplatte ragen jetzt leicht (1-2 cm) in den für die Fensterbauer „reservierten“ Bereich.

Eigentlich wäre dies jetzt der Moment für das Richtfest. Diesen Teil überspringen wir aber um die Bauarbeiten nicht zu behindern und freuen uns auf ein gediegenes Dichtfest.

Dachaufbau

Heute haben die Zimmerer mit dem Dach weitergemacht. Nach dem Einbau der Windrispen sowie der Druckhölzer kamen heute noch der Dachüberschlag, die Unterdeckbahn sowie entsprechende Konterlattung dran.

Großzügiger Dachüberstand, der Unterschlag ist bereits angebracht.
Windrispen und Druckhölzer stabilisieren die Dachkonstruktion zusätzlich.
Mit Dachbedeckung wird der Raum drastisch dunkler.

Die Zimmerer haben uns auch noch ein paar „Hausaufgaben“ für das Wochenende aufgegeben :

  • Ein paar Solarpaneele müssen vom Dach genommen werden damit der Dachdecker in dem entsprechenden Bereich die Abdichtung anbringen kann.
  • Die Verkabelung für alle Außenanschlüsse muß verlegt sein (Beleuchtung, Steckdosen, WLAN …).
  • Mörtelkeile im Sockelbereich müssen erstellt werden.
  • Bitumendickbeschichtung im Sockelbereich muß aufgetragen werden (ca. 40 cm hoch).

Ratatazong

Während des Gießens der Nordsäule blieb noch etwas Zeit um sich dem Balkon am Altbau zu widmen.

Verglichen mit heutigen Anforderungen ist der Balkon eher spärlich bewehrt. Auch der Beton ist mager. Wir arbeiten uns mit Vorschlaghammer, Zangen und Flex vorwärts. Da die Schläge mit dem Vorschlaghammer im Haus erheblich Lärm machen verlegen wir die Arbeiten auf die Zeitpunkte, zu denen der Hund auf Spaziergang ist …

Der Balkon ist ab, ging leichter als befürchtet und hat zudem auch noch viel Spaß gemacht.

Betonkuchen

Beim Gießen bleiben immer ein paar Liter Beton übrig. Auch damit lässt sich noch was zaubern …

Keine Sorge, mit den Silikonformen werden wir keine anderen Kuchen mehr backen …

Banane ?

Der letzte Abschnitt aus Stahlbeton ist die Säule vor der Außenwand, 42 x 32 cm im Querschnitt. Angenehm einfach einzuschalen und auch schnell gegossen. Für einen Meter Säule benötigen wir nur schätzungsweise 4 Schubkarren Beton.

Um die Säule zu gießen müssen wir die Gerüste vor der Außenwand entfernen und später neu aufstellen.

Schwebende Schalbretter …

Die jetzt im Norden zu erstellende Säule und die bereits bestehende im Süden sollen am Ende gleich hoch und durch einen niedrigen Kasten in Leichtbauweise verbunden sein. Dabei soll der Abstand dieses Kastens vom Altbau über die gesamte Länge konstant sein. Als Referenz nehmen wir den Dachüberstand des Altbaus und spannen mit Hilfe des Rotationslasers eine senkrechte Ebene auf, die parallel zum Altbau verläuft.

Auch mehrfaches Nachmessen hilft nichts, die Anschlussbewehrung im Fundament für die Nordsäule ist zu weit westlich oder die Torwand zu weit östlich. Der Fehler beträgt ca. 6 cm, wir müssen also eine nach Osten geneigte Säule gießen damit die Verbindung oben passt.

Der zweite Abschnitt. Eine Latte an der Zickzack-Wand fixiert zusätzlich die Schalung.
Die Bewehrung ist schon etwas rostig, das Überwintern im Garten hat seine Spuren hinterlassen.

Stück für Stück arbeiten wir uns nach oben und kontrollieren immer wieder die Flucht mit dem Gegenstück auf der Südseite. Wir haben auf dem Weg zu wenig Boden gut gemacht und müssen die Schalung noch etwas schräger stellen. Sehr unschön, dadurch wird die Säule eine Banane und die stärkere Krümmung ist im sichtbaren Bereich.

Abschnitt 4. In der Zwischenzeit haben wir auch die Schalbretter von der Zickzack-Wand entfernt.

Den letzten Abschnitt füllen wir wieder von der Decke aus mit Hilfe des Rollgerüsts. Die Anbindung und der Kasten aus Leichtbauweise bereitet uns weiterhin Kopfzerbrechen. Wir entscheiden uns für eine einfache Anbindung ohne den Einsatz des zweiten Isokorbs. Durch das Ausrichten der Säule in Ost-West-Richtung wäre die Betondeckung für diesen Isokorb auch nur noch gering gewesen.

Vor dem Eingießen des Isokorbs wollen wir es nochmal wissen. Wie elastisch ist die 5 Meter hohe Stahlbetonsäule wenige Wochen nach dem Erstellen ? Wir nehmen eine Dachlatte und drücken die Säule unter ein wenig Kraftaufwand von der Wand. Und tatsächlich, ein bis zwei Millimeter sind leicht zu erreichen. Aber der Beton wird die nächsten Monate noch weiter aushärten. Wir bleiben bei unserer Entscheidung, der eine (halbe) Isokorb im Norden genügt.