Hole in one

Lange haben wir diskutiert ob die geplante Dunstabzugshaube im Umluft- oder Abluftbetrieb laufen soll. Letztlich haben wir uns gedacht dass wir eine Öffnung für die Abluftlösung vorsehen. Für den Fall der Fälle.

Die meisten Dunstabzugshauben für Abluft haben einen Abluftkanal mit einem Durchmesser von 150 mm. Die Öffnung sollte also mindestens 150 mm, besser etwas größer sein. Damit eventuell entstehendes Kondensat nicht wieder in die Haube zurückläuft empfehlen die Hersteller ein leichtes Gefälle in Richtung Außenwand.

Um die Öffnung zu erstellen gibt es zwei verschiedene Ansätze.

  1. Einen Kreis der gewünschten Größe Anzeichnen und mit dem Betonbohrer einen Ring aus Bohrungen erstellen. Danach mit Meißel und/oder Flex den inneren Bereich entfernen.
  2. Einen Kernbohrer mit dem gewünschten Durchmesser verwenden.

Nach unseren Erfahrungen mit dem Betonbohrer im Kalksand-Stein (große Ausbrüche bei zu viel Druck) haben wir uns für die zweite Variante entschieden.

Heute haben wir dann die Kernbohrkrone angesetzt. Wir bohren mit 160 mm, da sollte alles durchpassen. Als Antrieb nehmen wir unsere altgediente Bosch PBH 2800 RE, nominell 720 W die sie wahrscheinlich inzwischen nicht mehr ganz erreicht. Eigentlich bei Bohrkronen dieser Größe viel zu schwach.

Die ersten 7 cm sind nach ca. 1 Stunde geschafft.

Während des Bohrens mit ca. 300 U/min und leichtem Druck wird die Maschine warm und fängt an komisch zu riechen. Wir ziehen die Maschine regelmäßig wieder aus dem Bohrloch und lassen sie ohne Last etwas schneller drehen damit die Kühlung in der Maschine funktioniert.

In regelmäßigen Abständen muss der innere Bereich mit Meißel und Flex herausgearbeitet werden damit der Kernbohrer weiter kann.

In der Mitte stoßen wir auf ein Stück Beton der von oben aus dem Ringanker in den Hohlraum des Steines geflossen ist. Der Vortrieb verlangsamt sich. Unser Respekt vor TRUDE steigt ganz erheblich. Der Kernbohrer wird auch schon stumpf. Brauchen wir noch einen zweiten ? Zeitweise stellen wir die Drehrichung der Bohrmaschine um um die noch etwas schärfere Rückseite der Zähne des Bohrkopfes zu nutzen. Dies klappt nur zum Teil da der Bohrkopf sich nach kurzer Zeit selbst von der Achse löst (Schraubgewinde). Nach 4,5 Stunden ist es dann endlich geschafft und die Öffnung ist da !

Der Bohrkern kommt als Erinnerungsstück in die Vitrine …
Die Öffnung deckt sich fast mit der Öffnung in der Dämmung, die die Zimmerleute für uns schon vorgesehen hatten.

Das Loch ist geschafft ! Hoffentlich stimmt unsere Küchenplanung, ansonsten müssen wir nochmal ran …

Stützen und Wände Erdgeschoss

Mit großen Schritten arbeiten wir am Südteil. Die letzten Tage haben wir die Ostmauer fertiggestellt, heute soll die im Süden liegende Mauer fertig werden. Zusätzlich haben wir eine der Stahlbetonstützen eingeschalt und gießen diese noch wenn die Zeit dafür ausreicht. So sah es noch vor ein paar Tagen aus …

Der Stand vom letzten Dienstag.

Nach dem Durchzählen der 6DF-Steine haben wir vorsichtig den Bedarf geschätzt und noch zwei Paletten bestellt. Die neuen Steine sehen etwas anders aus, haben jetzt auf der Oberseite trichterförmige Löcher die nicht mehr komplett durch den Stein gehen. Aber irgendetwas stimmt mit der Herstellung der Steine nicht, diese sehen teilweise etwas abgekaut aus …

Es scheint auch kein Transportschaden zu sein, in der verschweißten Verpackung finden sich keine Bruchstücke. Zum Glück sind noch genügend heile Steine vorhanden. Wie sich später herausstellt haben wir sogar eine Palette zu viel bestellt.

Im Souterrainbereich haben wir die Schalung immer mit Dübel und Schrauben fixiert was aber manchmal nicht so gut geklappt hat. Zudem scheinen manche Schrauben auch zu reißen. Jetzt haben wir es mit durchgehenden Löchern versucht in die wir die Gewindestangen stecken. Das gleiche Prinzip wie wir es auch schon bei den breiteren Stahlbetonteilen eingesetzt haben.

Auf diese Weise lassen sich die Schalbretter sehr gut und sicher fixieren. Nur beim Bohren durch den Kalksandstein ist Vorsicht geboten. Der Schlagbohrer erzeugt gerne einen großen Krater um das Austrittsloch herum. Also besser die Steine vorher mit einem Loch versehen und danach erst in die Mauer einfügen. Zudem die letzten Zentimeter des Lochs ohne Schlag bohren.

Die fertigen Mauerteile aus Kalksandstein. Links die Schalung um die Stütze S3.

 

Kalksandstein im Erdgeschoss

Die Temperaturen steigen langsam an, wir können endlich damit beginnen, die erste Reihe Kalksandsteine auf die Decke zu setzen. Mit Wasserwaage und Laser platzieren wir die beiden Steinreihen möglichst exakt über den Mauern aus dem Souterrain.

Zickzack-Wand 195 – 263 cm

In der dritten Runde stellt sich schon ein wenig Routine ein. Etwas kämpfen müssen wir mit den großen und schweren Schaltafeln. Für die nächsten Schritte müssen wir uns einen Hebemechanismus überlegen. Nach dieser Runde haben wir die Sollhöhe erreicht um die Elementdecken auflegen zu können.

Die Schaltafen haben wir mit Hilfe der beiden Hölzer, die unter den Tafeln zu sehen sind, genau ausrichten können. Da der Stahl inzwischen recht gut in der Flucht der Wand liegt ist auch vertikal nicht mehr so viel zu korrigieren.

Für das Füllen mit Beton haben wir Gerüstteile aufgestellt.

Letzten Mittwoch haben wir dann wieder im Team den Beton eingebracht. Den Beton haben wir mit Kantholz und Innenrüttler verdichtet (Innenrüttler nicht allzu lang um den Beton nicht wieder zu entmischen). Nach ca. 4 Stunden war es vollbracht. Das Ergebnis ist sehr erfreulich.

Da wo wir die Laufrichtung der Wand etwas korrigieren mussten haben sich interessante Muster gebildet…

 

Thor-Wand

Für die 1.3 m breite, 6.65 m hohe und 40 cm dicke Mauer, die am südlichen Ende des Anbaus anschließen soll und von uns nach der gleichnamigen Gottheit der Germanen benannt wurde (oder doch eher wegen des kreisrunden Lochs nach der Torwand, die aus dem Ballsportbereich bekannt ist) wurden vom Statiker als Konstruktionselement Schalungs- bzw. Kellerwandsteine (KW-Steine) ausgewählt. Die Maurer haben sich ein paar Referenzsteine in den Breiten 24 cm und 36 cm mitgenommen, um die Position der Armierungen auszutüfteln.

Schalungsstein 36 cm tief

Bei der Thor-Wand passten diese Positionen zufälligerweise gerade genau mit den Positionen der Ringe in den Körben zusammen. Erstaunlich …

Wir haben die Positionen der Stangen einer Reihe aufgenommen, gemessen relativ zur Außenkante der geplanten Mauer (cm) :

16, 30, 44, 56, 70.5, 83.5, 96.8, 110, 125, 139

Die jeweils zwei äußeren Stangen außen sind stärker ausgelegt (16 mm), die mittleren haben einen Durchmesser von 14 mm. Gemessen haben wir jeweils die Position der Stangenmitte.

Der Statiker hat eigentlich noch ein Stangenpaar mehr vorgesehen …

Vogaben aus dem Bewehrungsplan

Abstand zur Mauer des Anbaus

Die Mindestbreite des freien Raumes zwischen den Mauern beträgt vermutlich 12 cm, notfalls auch 10 cm – es muss Isolierung (Jackodur o.ä., Jacko haben wir in 12 cm sogar noch in der Garage herumliegen) in den Zwischenraum eingebracht werden. Die Pläne des Statikers geben für diesen Bereich leider nichts her, der Abschnitt fehlt in den Berechnungen bzgl. des Wärmebedarfs. Die Wandung eines Schalungssteines ist ca. 4 cm. Um auch 12 cm Isolierung unterbringen zu können wäre ein Mindestabstand der Stangen von 16 cm notwendig. Aus der Gründung läßt sich ein Abstand von 18.25 cm bis zu den ersten Stangen ermitteln. Momentan sind die Stangen zu dicht an der geplanten Gebäudemauer !

Positionierung der Stangen

Leider finden sich keine exakten Maße für einen Schalungsstein mit der Breite von 40 cm im Internet und auch die Maurer hatten wohl keinen griffbereit. Daher ein paar Annahmen : 49.5 cm lang, 4 cm Wandstärke, 21.5 cm Abstand zwischen den Querstreben. der mittlere Hohlraum ist mittig angesiedelt. Es gibt Abschlusssteine, da diese aber teurer sind werden diese vom Maurer vermutlich nicht verbaut, auch wenn das in der Summe eventuell günstiger wäre.

Stangenposition (relativ) und positionierte Schalungssteine.

Offensichtlich scheitern wir in der Theorie schon beim Positionieren der untersten Reihe, die darauf aufsetzende Reihe haben wir uns daher gleich gespart. Bei manchen Schalungssteintypen gibt es zusätzlich Endsteine in kurz und lang sowie bereits vorgefertigte Ecksteine. Hoffentlich haben die Maurer auch diese Sorte von Steinen, vielleicht passt der Anschluss dann besser …

Es gibt sogar vereinzelt Toolunterstützung : GZ Mauerplaner.

Fazit

Die Thor-Wand wird im fertigen Zustand ca. 8.5 t auf die Waage bringen. Da scheint eine sorgfältige Gründung schon angebracht …

Abwasser, immer wieder Abwasser

Die Maurer sind gerade fleißig dabei das Fundament des Altbaus zu unterfangen. Unglücklicherweise laufen 2 Abwasserleitungen und das Stromkabel zur Garage unter dem bestehenden Fundament in Richtung Osten. Das Stromkabel können wir ohne Aufwand erstmal kappen, bei der Abwasserleitung dürfte das nicht lange funktionieren …

Am Mittwoch Nachmittag (also vor 3 Tagen) dann doch etwas unerwartet der Anruf beim Bauherren im Büro …

„Am Freitag wollen wir Segment 2 unterfangen, bis dahin muss die Abwasserleitung neu verlegt sein.“

Kein Problem, macht der Bauherr doch schnell nach Feierabend. So einfach lief es dann doch nicht wie erhofft.

Die Optionen :

  • Die Leitung unter Segment 2 neu verlegen, dann muss die Leitung auf eine Tiefe von -3.65 m gemessen gegen unsere Nullmarke (Fussboden Wohnzimmer).
  • Die Leitung vorerst unter Segment 3 (links neben Segment 2) verlaufen lassen und nur das notwendige Teilstück unter Segment 2 verlegen.
  • Die Leitung vorerst durch das Kellerfenster nach draußen verlaufen lassen und nur das notwendige Teilstück unter Segment 2 verlegen.

Option 1 hätte bedeutet, nach Feierabend 20 m Rohr neu zu verlegen, nicht machbar in der kurzen Zeit. Also haben wir uns an Option 2 versucht. Dabei ist uns dann der sich unter dem Fundament befindliche Ablauf des Abwassers vom bestehenden Fundament abgerissen so dass das Segment 3 gar keine tragende Funktion mehr hatte. Wir brechen ab und hoffen darauf, dass die Maurer alternativ auch Segment 3 unterfangen können.

So haben es die Maurer dann auch gemacht, wir können uns also heute in Ruhe mit dem Abwasser beschäftigen.

Verlegeplan kurz im Kopf skizziert, Anfangstiefe so festgelegt dass das Abwasserrohr gut unter dem neu eingebrachten Fundament verläuft (-3.65 m) und losgebuddelt. Das hat so ziemlich den ganzen Samstag gedauert und uns alles abverlangt.